Abschlusssymposium des SFB 642
Seit 2004 fördert die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) mit über 26 Mio. Euro den Sonderforschungsbereich 642, Sprecher: Prof. Dr. Klaus Gerwert, im welchem in 23 Teilprojekten Bochumer und Dortmunder Wissenschaftler GTP- und ATP-abhängige Membranprozesse erforschen.
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Die im SFB 642 im Raum Bochum/Dortmund zusammengeführte Konstellation von auf dem Gebiet der GTP- und ATP-abhängigen Membranprozesse hochrenommierten Wissenschaftlern ist im nationalen und internationalen Vergleich in dieser Fokussierung einzigartig und international weithin sichtbar. Der SFB 642 war mit Beginn im Jahr 2004 Vorreiter bei der Entwicklung, die Ruhrgebiets-Universitäten näher zusammen zu führen, insbesondere verknüpft er die universitären Arbeitsgruppen mit dem MPI. Der SFB hat auch zu strukturellen Veränderungen an der RUB geführt. Der SFB 642 ist eine tragende Säule des Protein Research Departments an der RUB und war eine wesentliche Voraussetzung für die Gründung des Europäischen Proteinforschungsinstituts PURE und für die Einwerbung des Forschungsbaus für molekulare Proteindiagnostik (ProDi) auf dem Gesundheitscampus Bochum.
In den letzten zwölf Jahren hat der SFB 642 zu einem detaillierten Verständnis der molekularen Grundlagen GTP- und ATP-abhängiger Signalwege und Transportprozesse beitragen. Mutationen der beteiligten Proteine können ernsthafte Erkrankungen auslösen, insbesondere Krebs. Ras spielt eine zentrale Rolle bei der Krebsentstehung. Daher haben viele der im SFB 642 untersuchten Fragen auch eine hohe medizinische Relevanz. Im SFB 642 konnten die dynamischen, fein aufeinander abgestimmten Proteininteraktionen im Kontext der Membran räumlich und zeitlich auf verschiedenen Skalen aufgelöst werden. Ein wichtiges Ziel insbesondere in der vergangenen Förderperiode war es, die Experimente näher an die In-vivo-Bedingungen heranzuführen und stärker anwendungsorientiert auszurichten. Es wurden die dreidimensionalen Raumstrukturen der beteiligten Proteine, die Ligandenbindung, die Reaktionskinetiken und die Protein-Protein-Interaktionen untersucht. Die Orchestrierung der im SFB 642 verfügbaren Expertisen ergab die einmalige Gelegenheit, von einem detaillierten Verständnis der molekularen Reaktionsmechanismen und Interaktionen der Proteine ausgehend, schließlich die Integration dieser Prozesse in die Gesamtaktivität der lebenden Zelle zu verstehen. Die Expertisen und methodischen Ansätze der Wissenschaftler umspannen u. a. die Strukturbiologie, die Biophysik, die chemische Biologie, die Zellbiologie und die Systembiologie.
Die meisten Teilprojekte des SFB 642 gruppieren sich um die Untersuchung von kleinen GTPasen der Ras-Superfamilie. Die molekularen Reaktionsmechanismen und die Interaktionen mit Effektor Molekülen verschiedener kleiner GTPasen wurden im Detail bestimmt. Die Membranverankerung bestimmt die jeweilige biologische Funktion. Teilprojektleiter haben in der Vergangenheit wesentliche Beiträge insbesondere zum Verständnis der Rolle der Membranverankerung verschiedener kleiner GTPasen erbracht. Ebenfalls wurden die Gα-Untereinheiten der heterotrimeren G-Proteine sowie G-Protein gekoppelte Rezeptoren untersucht. Fünf Projekte des SFB 642 befassen sich mit der Struktur- und Funktionsanalyse membranständiger ATPasen. Es werden drei Klassen von ATPasen bearbeitet, die AAA-ATPasen, ABC-Transporter und PI3-Kinasen. Eine methodische Brücke zwischen den GTP-abhängigen und den ATP-abhängigen Prozessen stellt die zentrale Proteomanalyse im Z-Projekt des SFB 642 dar.
Aus den Arbeiten des Sonderforschungsbereichs entstanden über 440 Veröffentlichungen in hochkarätigen wissenschaftlichen Journalen.
Dadurch, dass der SFB an den beteiligten Hochschulen sehr breit verankert ist, flossen die Ergebnisse auch in das Veranstaltungsprogramm der Studiengänge, die thematisch an den SFB gekoppelt sind: Biologie, Chemie, Biochemie, Chemische Biologie, Medizin, Physik. Zu den übergeordneten Zielen des SFB 642 zählte auch die qualifizierte Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses. Der SFB hat ein Graduiertenkolleg gegründet, das eine spezifische, hoch qualifizierende wissenschaftliche Ausbildung durch führende Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen im Bereich der Proteinforschung mit modernsten Methoden gewährleistet. Im Rahmen des Sonderforschungsbereichs über 120 Doktorarbeiten und 3 Habilitationen erfolgreich abgeschlossen. Sechs Nachwuchswissenschaftler des SFB erhielten Rufe auf Professuren im In- und Ausland.
Nach der maximal möglichen Förderdauer von zwölf Jahren läuft die Förderung des SFB 642 Mitte 2016 aus.
Dies wollen wir zum Anlass nehmen, die Arbeiten des Sonderforschungsbereichs in einem Abschlusssymposium am 11. und 12. Mai 2016 im Veranstaltungszentrum der Ruhr-Universität Bochum vorzustellen, zu dem wir alle Studenten und Mitarbeiter der Ruhr-Universität Bochum herzlich einladen möchten. Wir freuen uns auf interessante Vorträge der Teilprojekte des SFB 642 sowie weitere Vorträge von international renommierten Gästen, die auf ähnlichen Gebieten forschen und den SFB als Gutachter in den letzten 12 Jahren begleitet haben. Unter folgenden Link finden Sie das
Programm des Abschlusssymposiums.
Für Rückfragen wenden Sie sich bitte an den Sprecher des SFB 642, Prof. Dr. Klaus Gerwert.
Prof. Dr. Klaus Gerwert
Ruhr-Universität Bochum
Lehrstuhl für Biophysik
Geb. ND 04/596
Universitätsstr. 150
44780 Bochum
Email: gerwert@bph.rub.de
Tel.: 0234 32-24461
Noch mehr Schub für die Proteinforschung im Ruhrgebiet - RUB-Sonderforschungsbereich 642 geht in die dritte Runde

Die RUB, die TU Dortmund und das Dortmunder MPI freuen sich über die Verlängerung des Sonderforschungsbereichs 642 (Sprecher: Prof. Klaus Gerwert, RUB) um weitere 3,5 Jahre. Der Fokus der Forschung liegt auf dem Verständnis der molekularen Grundlagen GTP- und ATP-abhängiger Signalwege und Transportprozesse. Von der Struktur- bis zur Systembiologie, von der Biophysik über die chemische Biologie bis hin zur Zellbiologie arbeiten Wissenschaftler aus Bochum und Dortmund fachübergreifend im SFB 642 zusammen.
Förderung des SFB „GTP- und ATP-abhängige Membranprozesse“ für weitere vier Jahre

Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) fördert den Sonderforschungsbereich (SFB) 642 „GTP- und ATP-abhängige Membranprozesse“ für weitere vier Jahre. Der SFB 642 ist eine Forschungseinrichtung der Ruhr-Universität Bochum (Sprecher: Prof. Dr. Klaus Gerwert), der Technischen Universität Dortmund und des Max-Planck-Instituts für molekulare Physiologie.Die TU Dortmund ist mit Dr. Katrin Weise, Prof. Dr. Roland Winter, Prof. Dr. Herbert Waldmann und Prof. Dr. Philippe Bastiaens am SFB beteiligt. Ziel des SFB ist das Verständnis der molekularen Grundlagen GTP- und ATP-abhängiger Signalwege und Transportprozesse in Zellen.
Aktuelle Pressemitteilungen (2016)
Aktuelle Pressemitteilungen (2015)
Neue Erkenntnisse zum Proteinimport in Peroxisomen
Forscher entdecken Riesenpore in der Membran der Zellorganellen
So gelangen Proteine in gefaltetem Zustand ins Innere
Proteinreaktionen mit subatomarer Auflösung aufgeklärt
Kombination von Infrarotspektroskopie und Computersimulationen entscheidend
Warum manche Schalterproteine langsamer sind als andere
Vier Tage im Zeichen der Biospektroskopie
Internationale Tagung an der Ruhr-Universität Bochum
Neue Marker-freie medizinische Diagnose Methoden
Zarter Duft nach Magnolien aktiviert menschlichen Pheromonrezeptor
Menschen könnten wie Tiere über Duftstoffe kommunizieren
Geruchsmolekül Hedion löst unterschiedliche Gehirnaktivität bei Männern und Frauen aus
Neue Einblicke in die innere Uhr
Ras-Protein reguliert circadianen Rhythmus
Effekte auf Periodenlänge und Regulation durch externe Zeitgeber
Zitrusduft hemmt Leberkrebs
Bochumer Forscher entschlüsseln Signalweg
Duftrezeptor in Leberkrebszellen nachgewiesen
Aktuelle Pressemitteilungen (2014)
Das „Gaspedal“ molekularer Motoren
Bochumer und Dortmunder Forscher entdecken neue Funktion eines alten Bekannten
Was Peroxisomen zum Schadstoffabbau antreibt
Cholera-Bakterium erkennt Menschen an der Körpertemperatur
Forscher aus Bochum und Texas entwaffnen Cholera-Erreger
Bakterielles Virulenz-Programm auf Eis gelegt
Bochumer Forscher entdecken Riechrezeptoren in der Haut
Rezeptor beschleunigt Teilung und Wanderung von Zellen
Sandelholzduft verbessert Wundheilung und Hautregeneration
Pflanzenschädling geht neue Wege
RUB-Forscher entdecken zwei Membran-Synthesewege in Bakterien
Potenzial für die industrielle Produktion
Wenn Wein den richtigen Nerv trifft
RUB-Forscher entschlüsseln Mechanismus für Wahrnehmung der Eichenfassnote
Weder Geschmacks- noch Geruchssinn für Barrique-Empfinden verantwortlich
Hinweise auf schädliche Wirkung von Bisphenol A-haltigen Kunststoffen
Funktion und Regeneration von Schalterproteinen gestört
Bochumer und Wuppertaler Forscher untersuchen Effekte auf Enzyme
Aktuelle Pressemitteilungen (2013)
Das Yin und Yang im Leben von Proteinen
Zwei gegensätzliche Mechanismen regulieren den Proteintransport in Peroxisomen
RUB-Mediziner identifizieren beteiligte Enzyme
Krebserkrankungen in frühen Stadien erkennen
„Spektrale Histopathologie“ bei Darmkrebs
RUB-Forscher entwickeln Marker-freie automatische Krebsdiagnostik
Proteine lichten den Anker
PNAS: Wie Schalterproteine aus der Membran gezogen werden
Forscher der RUB und vom MPI Dortmund untersuchen kleine GTPasen
„Schmerz lass nach!“
RUB-Forscher entschlüsseln Zusammenspiel von Enkephalinen und Schmerzrezeptoren
Metallkomplex macht flüchtigen Botenstoff dingfest
Befehle aus der Matrix
Zellumgebung steuert Bildung und Aktivität von Nervenzellkontakten
Journal of Neuroscience: RUB-Forscher berichten über die Rolle der Extrazellulären Matrix
Drei neue DFG-Forschergruppen an der RUB - Bochumer analysieren Protein-Transport
Universeller Proteinadapter
RUB-Forscher entwickeln chemisch spezialisierte Germaniumoberfläche
JACS: Interaktionen von Membranproteinen mit Infrarotspektroskopie verfolgen
Den Funktionsatlas der Peroxisomen erweitern
EU-Projekt „PerFuMe“ mit RUB-Beteiligung bildet Nachwuchsforscher aus
3,9 Millionen Euro für „Marie Curie Initial Training Network“
Auf halbem Weg zwischen Bakterium und Baum
Wie sich die Protein-Transportmaschinerie in den Chloroplasten höherer Pflanzen entwickelte
Moos Physcomitrella patens ist eine evolutionäre Zwischenstufe
Aktuelle Pressemitteilungen (2012)
Flinke Enzyme mit zwei Fingern
PNAS: Schalterprotein strukturell und dynamisch aufgeklärt
Forscher der RUB und vom MPI Dortmund untersuchen kleine GTPasen
Wenn’s um den Geruch geht …
Hanns Hatt neu in die Leopoldina gewählt
RUB-Riechforscher bereichert Deutsche Nationalakademie
Stehen statt Liegen
Zellwachstumsprotein bildet Doppelpack auf der Zellmembran
Bochumer und Dortmunder Forscher messen Orientierung des Ras-Proteins
Wie eine Feder im Spielzeugauto
RUB-Forscher klären Katalyse-Mechanismus des Zellwachstumsproteins Ras auf
PNAS: Proteine bringen Spannung in Phosphatkette
Proteine am Anker
Interaktion zwischen Proteinen und Pharmaka jetzt detailliert analysierbar
RUB-Biophysiker nutzen oberflächensensitive Spektroskopie
Von Zellentwicklung bis Stammzelltherapie
Internationale Tagung an der RUB
Experten diskutieren Perspektiven in der Molekularen Neurobiologie
Wie Proteinbruchstücke im Gehirn Unheil anrichten
„Alzheimer-Protein“ scheint Neurotransmitter-Produktion zu bremsen
RUB-Forscher analysieren komplette Proteinausstattung von Zellen
Schritt für Schritt verfolgt
ATP-Spaltung in Membranprotein erstmals dynamisch gemessen
RUB-Forscher berichten im Journal of Biological Chemistry
Matrix modifiziert
Das Schicksal von Stammzellen in die Hand nehmen
RUB-Forscher erzeugen gezielt unreife Nervenzellen
Wie Bakterien sauerstoffabhängig ihre Bewegungsrichtung ändern
Molekulare Interaktionen entschlüsselt
RUB-Forscher und japanische Kollegen berichten im Journal of Biological Chemistry
Raus aus der Zelle
Forscher der RUB und aus Taiwan entdecken Energielieferanten für Proteinsekretion
Journal of Biological Chemistry: Funktion von bakteriellem Transportsystem veröffentlicht
Hurra, ich bin im Wirt!
RNA-Thermometer: der molekulare Reißverschluss
RUB-Biologie: Wie Bakterien die Körpertemperatur messen
Optogenetisches Werkzeug entschlüsselt
RUB-Forscher erklären Kanalrhodopsin
Die Öffnung des Ionenkanals mit Licht
Biobank: Der Mensch als Ganzes
Verbesserte Diagnose durch neue Software
Proteom-Center der RUB kooperiert mit IT-Unternehmen
Kein Eintritt ohne Proteinrecycling
RUB-Forscher entdecken neuen Zusammenhang bei Enzymtransport
Journal of Biological Chemistry: Kopplung von In- und Export
SFB 642 - der "Neue" an der RUB
Prozesse an biologischen Membranen von den molekularen Grundlagen bis hin zu zellbiologischen Modellen erforschen Wissenschaftler der Ruhr-Universität mit Kollegen vom Max-Planck-Institut für molekulare Physiologie Dortmund und der Universität Dortmund im neuen Sonderforschungsbereich "GTP-und ATP-abhängige Membranprozesse". Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) bewilligte fünf Millionen Euro für vier Jahre. Von der RUB sind Forscher aus den Fakultäten Biologie, Chemie und Medizin beteiligt. Sprecher ist Prof. Dr. Klaus Gerwert (Lehrstuhl für Biophysik, Fakultät für Biologie), der gleichzeitig Sprecher des RUB-Proteincenters ist. "Der neue SFB ist ein wichtiger Baustein für den weiteren Ausbaus des Proteincenters", freute sich Prof. Gerwert.